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Vor dem Ertrinken gerettet!

Sauer-Orgel in St. Petri, Woldegk Die durch einen Wasserschadenden vor zwei Jahren schwer beschädigte Orgel der St. Petri Kirche in Woldegk klingt wieder.

Schmelzwasser hatte die Sauer-Orgel im Frühjahr des vergangenen Jahres unspielbar gemacht. Nachdem im Winter zunächst Schnee auf den Dachboden der Kirche geweht wurde, lief dieser im beginnenden Frühling als Tauwasser gleich literweise in die Orgel.

Der aus zwei Maunualwerken und Pedal bestehenden pneumatischen Kegelladen-Orgel hat das natürlich nicht gut getan. So sind viele Verleimungenan an Kanälen, Windladen und Pfeifen aufgegangen, Leder, Filze, Membrane, Kegel und Dichtungen sind durch das Wasser in großem Ausmaß unbrauchbar geworden. Nicht zuletzt hat aber auch ein starker Schimmelpilzbefall der Orgel für zusätzliche Herausforderungen gesorgt. So mussten umfangreiche Maßnahmen zur Regenerierung der Orgel und zum Schutz unserer Mitarbeiter getroffen werden.

Dank großzügiger Spenden war die Finanzierung der Arbeiten schnell geklärt und so konnten wir schon Im Herbst letzten Jahres mit dem Ausbau geschädigter Teile beginnen. Am härtesten hat es die Oberwerks-Windlade getroffen, die damals ungeschützt unter der Kirchendecke den ersten Schwall Wasser abbekommen haben muss. Die Windlade, sämtliche Relais sowie viele angegriffene Holz- und Metallpfeifen wurden in die Firma transportiert und dort grundständig saniert.Pedal- ud Hauptwerkswindlade sind in der Orgel verblieben.

Zunächst musste der Schimmelpilz bekämpft werden. So wurden alle Teile großflächig und mehrfach mit hochprozentigem Alkohol abgewaschen und so vom Pilz befreit. Sämtliche Funktionsteile, wie Membranen und Kegel aber auch die stark korrodierten Führungsstife und Schrauben wurden ausnahmslos erneuert, um wieder eine nachhaltige Funktionsfähigkeit der Spieltraktur zu gewährleisten. Pfeifen wurden verleimt und defekte Dichtungen erneuert.

Seit anfang Juni waren Mitarbeiter unserer Firma damit beschäftigt, die Orgel wieder zum Leben zu erwecken. Der Wassereinbruch war so stark, dass noch immer Wasser in den Bleirohren der Tonmechanik stand – Jedes einzelne Bleirohr musste darauf hin überprüft werden. Die in der Orgel verbliebenen Windladen wurden punktuell nach dem gleichen Muster, wie schon die Oberwerkswindlade behandelt, sie waren nicht ganz so stark beschädigt, man sah dennoch genau, durch welche Ritzen und Spalten des Oberwerkes das Wasser nach unten gelaufen sein muss. Relais und Oberwerkslade wurden wieder eingebaut und sorgfältig getestet. Zuletzt wurden die Register wieder eingebaut und nachintoniert.

Darüber hinaus wurde der Dachboden über der Orgel seitens der Kirchengemeinde saniert und gegen einen erneuten Wassereinbruch sicher versiegelt. Um in Zukunft ein Maximum an Sicherheit vor solch einer Wasser-Havarie zu gewährleisten, wurde auch der Orgel im Rahmen unserer Arbeiten jüngst eine Decke verliehen.